Projekt

Sexism Free Night

Beschreibung

Das EU-Projekt Sexism Free Night wurde ins Leben gerufen, um europaweit auf sexualisierte Gewalt im Nachtleben aufmerksam zu machen und proaktiv dagegen vorzugehen. Es wird auf deutscher Seite vertreten durch die Clubcommission Berlin und erforscht die Erfahrung und Häufigkeit von sexualisierten Übergriffen im Nachtleben, sowie die Schnittstelle zu Substanzgebrauch und entwickelt verschiedene Trainings zur Prävention und Sensibilisierung für Veranstalter:innen und Fachkräfte des Nachtlebens, Festivalmanager:innen und Aktive im Bereich der Schadensminimierung. Darüber hinaus wird unter dem Label Sexism Free Night ein europaweites Netzwerk aus Expert:innen und engagierten Initiativen sowie eine länderübergreifende Sensibilisierungskampagne entwickelt.

Das Projekt wird vom Programm für Rechte, Gleichstellung und Unionsbürgerschaft der Europäischen Union (2014-2020) finanziert und von der Health and Community Foundation zusammen mit dem Observatorio Noctámbul@s (ES), der Fakultät für Pädagogik und Psychologie der Universidade Católica Portuguesa (PT), der Clubcommission Berlin (DE), Kanepes Kulturzentrum (LV) und ReGeneration (RS) umgesetzt.

Europäische Online-Befragung 

Das Projekt Sexism Free Night hat das Ziel, das häufig tabuisierte Thema der sexualisierten Übergriffe im Nachtleben mit Fakten zu belegen und einen offenen und konstruktiven Diskurs dazu zu fördern. In der ersten Projektphase wurden 2020 europaweit über 5000 Personen freiwillig und anonym befragt und somit die Erfahrung und Häufigkeit von sexualisierten Übergriffen im Nachtleben, sowie die Schnittstelle zu Drogenkonsum erforscht. In 2021 wird ein offizieller Bericht zu den Ergebnissen veröffentlicht.

Europaweite Trainings

Die im Rahmen der europäischen Umfrage gesammelten Daten und Erkenntnisse liefern im nächsten Schritt eine Grundlage für die Erarbeitung von Trainingskursen zur Sensibilisieren für und Prävention von sexualisierter Gewalt im Nachtleben. Diese werden im Laufen des Jahres 2021 von der Berliner Clubcommission für drei verschiedene Bereiche bzw. Funktionsgruppen entwickelt und durchgeführt: Fachkräfte des Nachtlebens, Festivalmanager:innen und Aktive im Bereich der Schadensminimierung/ Harm Reduction.

Die Trainings setzen dabei auf den Ansatz der Bystander-Intervention in der Schulung von Akteur:innen des Nachtlebens, indem sie ein Bewusstsein für deren zentrale Rolle beim Erkennen und Handeln in Situationen sexueller Gewalt schaffen.

Für jedes Training wird ein öffentlich zugängliches Handbuch erarbeitet, das grundlegendes Wissen vermittelt und ebenfalls dem Train The Trainer Ansatz folgt, damit auch über das Sexism Free Night Projekt hinaus möglichst viele Personen in ihren Arbeitsbereichen niederschwellig aktiv werden können.

Europäisches Netzwerk

Im Laufe des Jahres 2021 möchte Sexism Free Night Projekte, Initiative und Kollektive erfassen, die bereits Maßnahmen und Konzepte zur Bekämpfung von Sexismus im Nachtleben und auf Festivals oder zur Prävention von geschlechtsspezifischen Übergriffen in diesen Bereichen umsetzen. Mit diesen Daten wird eine eine Karte erstellt, um die in Europa bereits umgesetzten und aktiven Initiativen sichtbar zu machen. Ziel ist es, eine europäischen Sexism Free Netzwerk an der Schnittstelle von Gender, Nachtleben und Drogenkonsum aufzubauen, um den Dialog untereinander zu verstärken, bewährte Praktiken, Strategien, Erfahrungen und Wissen  diesem Bereich auszutauschen und zu koppeln.

Europäische Kampagne 

Alle Aktivitäten des Sexism Free Night Projektes werden durch eine länderübergeifende Aufklärungskampagne flankiert, die sich an Bystander und potenzielle gewaltausübende Personen im Nachtleben richtet.

Es soll für die Bedeutung von Bystandern bei der Bekämpfung von Sexismus und der Prävention von sexueller Gewalt unter Gästen der Nacht sensibilisiert werden.

E-mail

sexismfreenight@clubcommission.de

Web

www.sexismfreenight.eu