Die Kampagne „Feiern? Safe.“ vom DAB Projekt hat das Ziel, Informationsmaterialien in 7 verschiedenen Sprachen zu verbreiten, um besser auf Diskriminierungen zu reagieren.

Diskriminierung und Übergriffe passieren überall, auch in Clubs, die sich als Safer Spaces verstehen. Deshalb ist es wichtig, Strategien zu kennen, damit umzugehen. Zwar gibt es keine perfekten Lösungen für Gewalt, aber ein paar Grundsätze, um besser auf sie zu reagieren. Unser Ansatz stellt Betroffene in den Mittelpunkt und bezieht das Umfeld mit ein.

Diese Leitlinien können dir helfen, mit Situationen, in denen zu Zeug:in wirst, wie eine Person belästigt, diskriminiert oder bedroht wird, umzugehen:

  1. Bleib möglichst ruhig.
  2. Begebe dich in ein sicheres Umfeld.
  3. Handele nicht alleine und suche dir Unterstützung, z.B. beim Personal.
  4. Gehe auf die akuten Bedürfnisse der betroffenen Person ein.
  5. Glaube dabei der betroffenen Person, sie hat immer Priorität.

ACT

Schock und Ohnmacht sind typische Reaktionen, wenn jemand einen Übergriff erlebt. Es ist normal, sich alleine und machtlos zu fühlen. Gerade wenn Du Zeug:in von Diskriminierung oder Gewalt wirst, ist es wichtig, nicht weg zu schauen. Manchmal handeln Menschen nicht, weil sie Angst haben, etwas Falsches zu tun. Meistens hilft es Betroffenen, wenn Du handelst. Du kannst im Nachhinein Dein Verhalten reflektieren. Wenn Du selbst von Diskriminierung betroffen bist: Übergriffe sind niemals Deine Schuld und Du hast einen Anspruch auf Unterstützung von anderen.

RESPECT

Die Person, die Gewalt erfahren hat, ist der:die Expert:in in der Situation. Wenn Du selbst betroffen bist, ist Deine Einschätzung korrekt. Es ist nicht die Aufgabe des Umfelds, zu entscheiden, wie schlimm das Geschehene ist. Vertraue Deiner Wahrnehmung, hol Dir Unterstützung oder verlasse die Situation, wenn du kannst. Wenn Du Zeug:in eines Übergriffs bist, frag die betroffene Person, was sie braucht und respektiere die Antwort. Deine eigene und die Sicherheit der betroffenen Person haben Vorrang.

CARE

Diskriminierung und Übergriffe sind schmerzhaft und real. Versuche, Deine Erfahrung ernst zu nehmen und gib’ Dir Zeit, einen Umgang zu finden. Wenn Du einer betroffenen Person zur Seite stehst, gib ihr Raum. Manchmal brauchen andere Menschen etwas anderes als das, was für dich selbst stimmig wäre. Oftmals brauchen betroffene Personen auch nach dem Übergriff Unterstützung. Frag’, ob die Person zum Beispiel zur Bahn gebracht werden möchte. Wenn Du überfordert bist, hol’ dir Unterstützung, zum Beispiel vom Personal.

SUPPORT

In Berlin gibt es viele verschiedene Beratungsstellen, die in verschiedenen Sprachen unterstützen können. Die Karte findet ihr hier: https://feiern-safe.club/#beratungsstellen

SELBSTBESTIMMTES AUSGEHEN

Berlin ist weltbekannt für seine vielfältige Club- und Musikszene. Die Vielfalt bezieht aber kaum Menschen mit Behinderungen mit ein. Obwohl etwa 13% der Bevölkerung eine Behinderung haben, sieht man diesen Anteil der Bevölkerung nur selten in Clubs und Bars oder auf Konzerten. Aber Menschen, die einen Rollstuhl nutzen, gehen auch gerne tanzen, gehörlose und blinde Menschen wollen die Nächte durchfeiern und Menschen mit sogenannten geistigen Behinderungen möchten ihre Lieblingsbands live erleben.

Hier findest du eine juristische Expertise sowieso ein pdf in Leichter Sprache zum Thema.

INFORMATIONSMATERIALIEN BESTELLEN 

Im Rahmen des Projekts sind in Zusammenarbeit mit verschiedenen Akteur:innen aus der Berliner Clubkultur Informationsmaterialien zu Awareness-, Diversity- und Antidiskriminierungsstrukturen entstanden.

Diese Materialien sollen Clubs und Kollektiven dabei helfen, den Aufbau von Awareness-, Diversity- und Antidiskriminierungsstrukturen anzugehen und umzusetzen. Über den QR-Code auf den verschiedenen Materialien wird unsere Website erreicht, auf der alle Materialien in 7 Sprachen zu finden und downloadbar sind.

Die Materialien können Clubs und Kollektive nach Bestellung (!) kostenfrei im Büro der Clubcommission abholen. Wir kontaktieren dich per E-Mail, um eine Abholzeit zu vereinbaren.

Bestellen könnt ihr die Informationsmaterialien hier.

 

Das Projekt »Diversitygerechtes Ausgehen in Berlin – DAB« ist ein Kooperationsprojekt von Eine Welt der Vielfalt e.V. und der Clubcommission e.V. und wird gefördert von der Senatsverwaltung für Justiz, Verbraucherschutz und Antidiskriminierung und der Landesstelle für Gleichbehandlung – gegen Diskriminierung.